Aktualisiert 23. November 2016

Es wird wohl einen Inselbahnhof geben:-) mehr hier...

=> LINK <= zur Sendung Eisenbahn Romantik mit einem Bericht über Ontraxs mit meiner "Inselbahn Bieberoog"...oben rechts "Sendung zum ansehen" ab Minute 3:46

Nach fünf Jahren Kellerschlaf wurde die Inselbahn Bieberoog wieder mal aufgebaut, denn Ende Februar nahm ich an der Ausstellung Ontraxs im Eisenbahnmuseum in Utrecht/Niederlande teil.

Da die Bahn ja noch nie richtig fertig war und wohl auch immer noch nicht ist...habe ich für Ontrax einiges an der Bahn gebastelt. Bis auf die Dampflok wurde alle Loks mit Sound ausgestattet. Die Triebwagen und Personenwagen wurden mit selbst angemalten Preiserfiguren bestückt. Der Bahnsteig wurde mit weiteren Figuren, Fahne und Lampen belebt. Eine Bausandverladung mit einem Fuchsbagger (der lag auch schon 5 Jahre herum) gestaltet. Lange habe ich mir überlegt, wie ich denn das Loch im Hintergrund (Einfahrt Fiddle-Yard) tarnen könnte, bis ich auf die Idee kam einfach einen kleines Wartehäuschen aufzustellen, der Haltepunkt "Norddüne" ist entstanden. Es warten noch so einige Wagen auf den Metzger, leider habe ich es für die Ausstellung nur noch geschafft einen typischen Flachwagen mit Kran für die Koffercontainerverladung zu bauen. Der Wagen ist aus einem M&D Wagenbaussatz entstanden, der Kran habe ich mal bei einer Ausstellung ergattert, der Container ist aus einem Fahrgestell eines Preiser H0 Zirkuswagens mit einem Aufbau aus Polystyrol im Selbstbau entstanden.

Des weiteren wurden die Halogenstrahler gegen eine Neonröhren Beleuchtung mit Tageslichtröhren getauscht...

Durch die Anschaffung der Schöma Diesellok ist der Darstellungszeitraum nach vorne gerückt, die Bahn spielt jetzt mehr in den Jahren um 1995. Die Haupttransportlast wird von der Schöma Diesellok und den teils schon recht alten Wagen getragen. Der Blanke Hans und der Ludwig kommen nur noch bei Hochbetrieb zur Verstärkung zum Einsatz. Die Dampflok Bioeberoog 1 steht mittlerweile in Museumsdiensten und ist nur noch selten auf der Strecke anzutreffen, sie wird wohl noch eine Girlande und ein Schild 100 Jahre Inselbahn Bieberoog bekommen...

Die nächste Ausstellung mit der Inselbahn Bieberoog werden die Lahnsteiner Modellbahntage im November 2011 sein.

Hier gib es einige neue Bilder

Somit ist der folgende Text nicht mehr ganz aktuell...

Vorbild:

Die Bieberooger Inselbahn war mit großen Hoffnungen und Erwartungen in Betrieb genommen worden, doch sie stand von Anfang unter einem schlechten Stern. Alle Besitzer und Betreiber – es waren immerhin acht in 73 Jahren! – konnten keinen großen wirtschaftlichen Erfolg mit ihr erzielen. Mehrere Hindernisse standen dem entgegen: Die Kürze des Saisongeschäfts, die geringe Einwohnerzahl Bieberoogs, die Konkurrenz der anderen Inseln, die absehbare unzureichende Rentabilität sowie das raue und kostenverursachende Seeklima. Die Insel Bieberoog liegt an der oberen Westküste Schleswig-Holsteins vorgelagert und gehört zu den Nordfriesischen Inseln. Das Westufer grenzt an die offene Nordsee, das Ostufer an das Wattenmeer. Die Länge der Insel beträgt 8km, die größte Breite etwa 2km.

Wenn Sie von der Insel Bieberoog noch nichts gehört haben, kann das gut möglich sein, denn Sie ist frei erfunden.

Das Modell:

Auf die Idee 0m Inselbahnmodule zu bauen brachten mich 2002 bei den KS-Modellbautagen in Stromberg zwei Schmalspurfreunde Uwe Stehr und Jürgen Wedekind. Im Anschluß an das Treffen besorgte ich mir allerlei Literatur über die Inselbahnen in der Nordsee. Schnell war klar das es sich bei meiner Inselbahn eher um eine kleine Anschlußbahn zwischen dem Schiffsanleger und dem Dorfbahnhof einer ansonsten autofreien kleinen Insel ohne jede Industrie handeln sollte. Das so gewählte Thema macht es möglich mit wenigen Modulen und Fahrzeugen einen am Vorbild orientierten Betrieb ohne großen Fahrplan oder sonstiger aufwändiger Vorplanung zu spielen.

Bis jetzt habe ich acht Module mit einer Größe von 400 x 1000mm gebaut. Die seitlichen Rahmen der Module bestehen aus 13mm Tischlerplatte mit einer eingebauten T-förmigen Trasse aus 8mm Sperrholz. Die Zwischenräume des späteren Geländes wurden mit Styroturplatten aufgefüllt. Diese wurden passend zugeschnitten und mit Weißleim eingeklebt. Verbliebene Spalte wurden mit Acryldichtmasse aus der Spritze ausgefüllt. Die Beine wurden aus einfachen Holzlatten mit Querbrett gefertigt. Sie werden einfach in Stecktaschen die innen an den Modulen geschraubt sind eingesteckt. Zusätzliche Schrauben werden für die Beine nicht benötigt. Die Module entsprechen überwiegend der Fremo 0m-Norm mit kleinen Abweichungen und sind in einem Fremo-Arrangement einsetzbar. Begonnen habe ich den Bau der Modulanlage mit den drei Streckenmodulen. Zum einen um ersteinmal ein Gefühl für den für mich neuen Maßstab und der Spurweite 0m zu bekommen zum anderen um an eine Teststrecke für die gleichzeitig entstehenden Fahrzeuge zu gelangen. Bislang habe ich mich nur mit dem Modulbau in H0e beschäftigt. Wie man ein Modul baut war mir also bekannt und so konnte ich mich dem neuen Gleis von Karl-Heinz Stümpfl und der leicht welligen Strucktur der Insel widmen. Es ist erstmal alles doppelt so groß was zum einen den Bau beschleunigt, es auf der anderen Seite aber auch nötig macht viel mehr Details nachzubilden die in H0 schlicht nicht auffallen, anführen möchte ich hier nur einmal die Laschen der Schienen die es als schöne MS-Gußteile zu kaufen gibt. Nach dem die Streckenmodule befahrbar waren gab es kein Halten mehr.

Als nächstes folgte der ebenfalls dreiteilige Fähranleger „Norddorf-Brücke“. Dieser ist angelehnt an Norddorf-Brücke auf Amrum. Hier reizte mich besonders der Schiffsanleger aus Holzpfählen der vom Strand weit in die Nordsee führt. Die Konstruktion des Anlegers orientierte sich an vielen Bildern von hölzernen Anlegern und wurde im wesentlich aus Buchenrundholz, Kiefernleisten und Balsa aus dem Flugmodellbau erstellt. Besonders erleichtert wurde der Bau durch die Tatsache das die Umfahrung für den Zug an Land und nicht auf dem Anleger erfolgt. Dadurch wurde das Stellen der Weiche und die Polarisierung des Herzstückes an der Modulunterseite realisiert. Das wäre auf dem Anleger gewiß nicht so einfach geworden. Die Gleise auf diesen Modulen wurden inclusive der Weichen selber gebaut. Die Weichen lötete ich nach der bewährten Methode mit Neusilberprofil auf Pertinaxschwellen. Die Schwellen der Gleis sägte ich mir aus Kiefernleisten zu und schnitzte sie mir dann etwas zurecht damit sie nicht alle gleich aussehen. Als Gleisprofile verwendete ich Peco Code 100 und die Kunstoffkleineisen die bei KS einzeln zu bekommen sind. Dies sind die gleichen wie bei den Gleisbausätzen. Hierdurch passen die Gleise optisch zusammen, lediglich die Schwellen des Anlegers sehen irgenwie älter aus. Als Farben fanden hier, wie auch auf den anderen Modulen Abtönfarbe aus dem Baumarkt Verwendung. Der Sand stammt von einem Urlaub an der „Ostsee“, dort habe ich ihn mir am Strand eingepackt. Er stammt also eigentlich nicht von einer Nordseeinsel, passt aber dennoch recht gut dorthin. Der Schotter stammt vom Hartsteinwerk Kitzbühl und wird über den Modellbahnclub Wilder Kaiser in verschiedenen Körnungen vertrieben. Das Wasser stellte auch ein gewisses Problem dar. Da es sich über mehrere Module erstreckt mußte eine Möglichkeit gefunden werden es einfach zu reproduzieren um nicht auf jedem Module ein anderes Wellenbild zu zeigen. Ich besorgte mir ein Seitenteil einer Duschabtrennung im Baumarkt als günstigen Restposten das von der Grundstruktur dem Wasser sehr nahe kommt. Bevor ich die Acrylplatte auflegte habe ich den Untergrund mit Abtünfarbe farblich abgestimmt, danach wurde die Acrylplatte aufgelegt und die Oberseite auch noch leicht farblich behandelt und zum Strand hin eingesandet. Danach erfolgte ein Anstrich aus Bootslack der sehr schön glänzt. Das Gebäude und das Empfangsschild wurde inclusive der Werbung für den nordeutschen Loyd stark an das Vorbild in Amrum angelehnt, ohne das Vorbild maßlich exakt zu kopieren. Es kam mir hierbei darauf an die Stimmung dieses kleinen Anlegers möglichst „stimmig“ rüber zu bringen. Es entstand aus einem Grundgerüst aus Kiefernleisten das mit Balsaholzstreifen verkleidet wurde. Das Dach ist eine Balsaholzplatte wo mit Tempo Taschentücher als Dachpappennachbildung bespannt wurde. Fenster und Türen sind von Addie-Modellbau. Das Wilkommenschild ist auch komplett aus Holz gebaut. Die Buchstaben entstammen einem alten Buchstabensatz von Faller und war ursprünglich für die Baugröße H0 gedacht.

Die Vegetation auf den meisten Nordseeinseln ist recht karg, ausgedehnte Wälder sucht man hier vergebens. Aus Strandhafer und durch den ständigen Wind arg gebeuteltes Gestrüpp ist der Bewuchs der Inseln geprägt. Dies wurde auf den Modulen mit Hilfe von Woodland Field Grass Light Green # FG 173 nachgebildet.

Belebt werden die Module durch wenige ausgesuchte Figuren aus dem Zubehör von Preiser. Diese Figuren habe ich grösstenteils selbst bemalt und nur wenige sind fertig bemalt gekauft.

Zwei weitere Module dienen als Fiddle-Yard (Schattenbahnhof). Dieser wurde notwendig um mit den bereits fertigen Modulen einen Rumpfbetrieb realisieren zu können bis der geplante Dorfbahnhof fertiggestellt ist. Dieses Modul ist relativ einfach aufgebaut und verfügt lediglich über drei parallele Gleise die über eine in der Mitte angebracht Schiebebühne erreichbar sind. Die Länge der Schiebebühne ist so bemessen das zwei zweiachsige Fahrzeuge darauf Platz finden. Dieser Schattenbahnhof ist für die derzeitige Grösse der Inselbahn mehr als ausreichend und wird auch noch mit den nächsten Erweiterungen Schritt halten können.

Um die Anlage auf Ausstellungen und Messen besser präsentieren zu können und auch den Schattenbahnhof optisch von der Anlage zu trennen habe ich einen durchgehenden Hintergrund gebaut. Hierfür verwendete ich den Alurahmen der Duschabtrennung als Aufnahme für die Hintergrundkulisse, der Hintergrund wird dann einfach nur eingesteckt. Dieser hat an der Oberseite eine Aufhängung für eine Beleuchtung und eine Blende die verhindert das dem Betrachter das Licht direkt in die Augen scheint. Diese Idee habe ich mir auf ähnlichen Anlagen in England abgeschaut. Am Ende des Hintergrundes fährt der Zug durch ein Loch im Himmel in den Schattenbahnhof ein. Dieses Loch ist eigentlich eine eher unschöne Lösung die ich bei nächster Gelegenheit als Deichtor tarnen möchte. So ist eigentlich immer nur die Strecke mit dem Schiffsanleger im Blickfeld des Betrachters.

Ähnlich übersichtlich gestaltet sich auch der Fahrzeugpark. Ein Triebwagen von Axel Hartig (AHA) der T1 der Plettenberger Kleinbahn, eine umgespurte Magic Train Stainz von Fleischmann, vier Güterwagen und einen Personenwagen deren Basis ebenfalls von Magic Train stammt, bilden die relativ preiswerte Grundausstattung der Bieberooger Kleinbahn. Das erste Fahrzeug war der bereits in 0m erhältliche T1 der Plettenberger Kleinbahn. Der Triebwagen wurde nach Anleitung zusammengebaut und wurde anschließend einfarbig grün Humprol # 80 und beigen Zierstreifen lackiert, ein Farbschema das sich auf vielen Bahnen der Nordseeinseln finden läßt. Die Beschriftung wurde mit einer passenden Schriftart am PC erstellt und bei KS-Modellbahn als Schiebebild in weiß hergestellt. Der Preis für diese sehr individuelle Beschriftung ist äußerst fair und die Qualität hervorragend. Da auf diese Seite in DIN A5 mehr passt als nur die Beschriftung eines Tw habe ich gleich eine ganze Reihe von P- und G-Wagen erstellt und werde diese nun nach und nach aufbauen.

Die Stainz von Magic Train stellte da schon andere Anforderungen. Ein reines Verlängern der Achsen und des nicht tragenden Kunststoffrahmens kam nicht in Frage, das hätte gewiß ein derbes Schaukeln der Lokomotive bewirkt. Der Getriebeblock der Lok wurde an beiden Seiten um 1,5mm mit Hilfe von Pertinaxstreifen aus dem Elektronikmarkt verbreitert. Der Kuststoffrahmen zerlegt und fest mit dem Metallrahmen verklebt. Längere Achsen aus Federstahl hat Jürgen Wedekind extra für mich hergestellt. Alle anderen Teile der Lok wurden nun angepasst und weiter verwendet. Da mir als Basis eine einfache „Billy“ ohne komplette Steuerung zu Verfügung stand hatte ich zwei Möglichkeiten. Zum einen hätte ich die Steuerung als Ersatzteil kaufen können oder ich verwende eine bei vielen Inselbahnen lange im Einsatz gewesene Verkleidung des Fahrwerkes. Da letzteres zum einen billig und zum anderen nur selten zu sehen ist entschloß ich mich zum Bau einer kompletten Fahrwerksverkleidung aus Kunststoffplatten. Weitere Änderungen am Führerhaus und Kessel machen die Lok 2 mit Messingschildern von Beckert Modellbau der Bieberooger KB unverwechselbar.

Der Personenwagen und die vier Güterwagen sind nach gleichem Muster entstanden. Als Basis dienten wiederum Magic Train Modelle deren Fahrwerk verbreitert wurde. Die Achsen wurden durchgesägt und mit Messingröhrchen verlängert wie auch schon im MP beschrieben, bei weiteren Wagen werde ich Achsen verwenden die mir Holger Gräler angefertigt hat. Die Räder hingegen blieben gleich. Die Kupplungen folgen den Normen des Fremo und sind sogenannte Kettenkupplungen von Rolf Tonner. Auf ein automatisches Ankuppeln wurde bewußt verzichtet, eine Pinzette ist hierfür unverzichtbar. Das alle Modell mit neuer, eigener Lackierung, Beschriftung und Alterung versehen wurde versteht sich von selbst.

Dabei soll es natürlich nicht bleiben. Da ich die Gelegenheit hatte sehr günstig an einen halb fertigen Wismarer 0e Triebwagens der Bauart Hannover von Henke und ein Ersatzgehäuse zu gelangen fasste ich den Entschluß diese zu einen Triebwagen und einen Beiwagen für die Inselbahn Bieberoog umzubauen. Der gebrauchte Bausatz hatte ein Selbstbau Fahrwerk mit Faulhaber Motor, wer das Fahrwerk gebaut kann ich nicht sagen, umgespurt auf 0m hat es mir Jürgen Wedekind. In der Fachwerkstatt von Holger Gräler wurde das Fahrwerk überholt und mit neuen Neusilberrädern versehen. Der passende Anhänger dazu gestaltete sich schon wesentlich einfacher. Hier kamen wieder die Fahrwerke von Fleischmann zum Einsatz. Ein derartiges Gespann gab es auf der Insel Sylt. Eine Schöma Diesellok aus dem Hause Uwe Ehlebracht EMW Hamburg mit einem Fahrwerk von Holger Gräler ist eingetroffen und verstärkt den in die Jahre gekommenen Fuhrpark.

Bleibt noch ein kuzer Blick auf das Betriebssystem der Inselbahn. Da ich nicht sonderlich auf eine komplexe Elektrik mit vielen Schaltern stehe habe ich mich für den Betrieb mittels Digitalsystem entschieden. Die Wahl fiel hierbei auf DCC da dies zum einen einen recht preiswerten Einstieg ermöglicht, in meinem Fall mit der Lokmaus 1 von Roco, und sich später erweitern lässt wobei man das bisherige Equipment leicht wieder verkaufen kann. Derzeit wird es mit Fred, Frankenzentale und Spaxbooster betrieben die im Eigenbau entstanden sind. Auch bei den Dekodern hat sich seit Baubeginn einiges getan und die Triebfahrzeuge werden nach und nach auf Sounddekoder umgerüstet. So bleibt auch hier ständig etwas zu tun und die Anlage und Fahrzeuge werden nicht langweilig.

Ausstellungen:

An einigen Ausstellungen in Ladbergen, Wulften, Lahnstein und an der Euromodell in Bremen 2005 nahm ich teil, in Bremen erreichte die Anlage bei der Europameisterschaft der Schmalspurbahnen den 4.Platz. Seit März 2006 ist die Anlage eingelagert, vielleicht ist sie auch wieder mal auf einer Ausstellung zu sehen.

Zeitschriften:

Im Mittelpuffer 1/2006 ist ein Bericht erschienen und im Continental Modeller 1/2008.

Was bringt die Zukunft:

Geplant sind der weitere Bau und die Anschaffung von Wagen, die Verbesserung der Ausgestaltung der Anlage, das umstellen der Fahrzeuge auf Soundecoder, Verbesserung der Beleuchtung...